Die Révision de vie (Lebensbetrachtung) ist Ausdruck des Gehorsams gegenüber dem Willen Gottes und der geschwisterlichen Wegbegleitung. In allen Gemeinschaften der geistlichen Familie hat sie einen wichtigen Platz. Foucauld selbst sagt: "Wir müssen inständig danach verlangen, den Willen Gottes zu tun, wie immer er sei, denn: ‚Meine Speise ist es, unaufhörlich den Willen Meines Vaters zu tun’, ob dieser heilige Wille uns aber in den Augen der Welt zu großen oder kleinen, auffälligen oder unscheinbaren Werken brauchen will, was kümmert es uns? Auf Seinen Willen allein kommt es an."
Da es nicht leicht ist, ohne Korrektur den Willen Gottes für unser Leben zu erkennen, also nicht den eigenen fixen Ideen nachzulaufen, übernimmt die Gemeinschaft diesen geschwisterlichen Dienst, der vor allem für die alleinlebenden Brüder und Schwestern notwendig ist. Eine gute Vorbereitung im Gebet, Aufrichtigkeit und Bereitschaft, sich von den anderen in Frage stellen zu lassen, sind die Bedingung.
Es geht darum, im Rückblick auf einen bestimmten Lebensabschnitt, die großen Linien im ganz konkreten Alltag, den Begegnungen, den Problemen, im geistlichen Leben zu erkennen und die Wegweisungen, die sie für Gegenwart und Zukunft aufweisen. Es geht auch darum, offen zu sein bzw. es immer mehr zu werden für Neues, für ungewohnte Schritte im Vertrauen auf Gott.